Stell dir vor, du wärst ein Lamm. Du lebest in Israel. Bald käme das große Passahfest. Du wirst verkauft. Du landest im Tempel. Du schaust nach rechts, nach links und weisst nicht, was dich erwartet. Der Hohepriester (ein Mann mit komischem Hut) begutachtet dich und sagt, du bist nicht gut genug fürs Opfer. Opfer?
Was bedeutet das Wort? Du erfährst, dass Menschen dich schlachten werden würden stellvertretend für ihre Sünden. Das macht man so in dem Tempel. Aber nicht mal zum Schlachten bist du gut genug. Du hast einige Macken. Zu langes Fell, du schielst ein bisschen. Eigentlich gut. Du könntest frei werden und neben deinem Hirten auf dem Hang ungestört grasen. Und was hast du schon mit den Menschen und ihren Sünden schon zu tun. Phö – das juckt dich noch nicht.
Aber, eine Gedanke lässt dich nicht los: nicht mal zum Sterben bist du gut genug?……..Traurig.
Aber es kommt alles anders. Du bist immer noch in diesem überdimensionierten Tempel angebunden mit vielen anderen nicht so ganz perfekten Lämmer zusammen. Habgierige Händler wollen dich an unwissenden Gläubigen verkaufen. Sie wissen nicht, dass du nicht gut genug bist für das, was sie vorhaben. Du wirst dann doch geopfert werden.
Doch auf einmal erscheint Jesus. Er ist mehr als wütend und schlägt um sich. Eigentlich sehr untypisch für ihn. Er sagt etwas von einem Haus, das seinem Vater gehört, und über eine Räuberhöhle. Du überlegst dir, in was du gerade warst? Du entscheidest dich für eine “Räuberhöhle”. Hier wurde schlechte Ware wie du verkauft. Ist es nicht ein Raub? Du und deine nicht so perfekte Leidensgenossen rennen in alle Himmelsrichtungen.
Du grast auf dem Hang. Dein Hirte spielt ein Lied auf der Flöte. Du bist glücklich und doch traurig.
Du lebst. Du bist traurig, weil du nicht mal zum Sterben gut genug warst. Das haben die gesagt, die Ahnung haben. Die mit dem seltsamen Hut.
Dann entscheidest du dich, glücklich zu sein. Wenn es für Jesus wichtig war, dich laufen zu lassen, so hat er was Gutes für dich getan. Er hat dir Leben geschenkt. Dein Hirte singt ein Lied, das heisst „Hosanna“. Du weisst, es bedeutet „Herr hilf!“
Für dich ist Jesus der Herr. Er hat dir geholfen. Er schenkte dir Leben und schaute nicht auf deine schielende Augen und dein ungekämmtes Fell. Auf einmal fühlst du dich wertgeachtet und wert geschätzt. Du bist gut genug zum Leben. Jesus hatte keine seltsame Hut auf, aber Ahnung hat er.
Du grast gerne auf dem Hang und führst deinen Alltag voller Freude weiter. Du bist nicht verloren.
Der Menschensohn (Jesus) ist ja gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist. NEÜ
Lukas 19,10 (Neue Evangelistische Übersetzung NeÜ)
Habe einen gesegneten Palmsonntag!
Deine Edit
Wüstenzeit wegen Corona? Nicht mit uns.
Du willst mehr wissen zu der Aktion? Dann solltest du diesen Text lesen.
Edit Szilágyi war von Oktober 2011 bis Oktober 2020 Kinder- und Jugendreferentin in der Elia-Kirchengemeinde.