Ich musste mich an die eigene Nase fassen. Ich erwische mich gerade, dass ich z.B. bei der Klopapierandacht doch ganz schön negativ über die Menschen gedacht habe. Eigentlich wollte ich deutlich machen, dass Horten nicht im Jesu Sinne ist. Dabei habe ich auch gerichtet. Das ist mir deutlich geworden, als ich gestern einkaufen war.
In der Gemeinde haben wir ein Nachbarschaftsprogramm. Wir helfen Menschen beim Einkaufen. Klopapier war auch heute auf der Liste. Wie immer, gehe ich in einen kleinen Laden, die immer Klopapier haben. Ok, aber die haben mich die Tage auch schon gesehen. Heute hatte ich deutlich den Eindruck, dass die Verkäufer mich komisch angeschaut haben, als hätten sie gesagt: „ Sie kaufen aber ganz schön viel davon“. Ich kam in Erklärungsnot und sagte, „ Ich mache Einkäufe für Kranke und ältere Menschen.“ „So, so“ – kam die Antwort, mit einem schelmischen Lächeln. Ups! So schnell geht das, über andere richten.
Über wen hast du in der letzten Zeit gerichtet? Ich meine, nicht mit lauten Worte, sondern in deinen tiefsten Gedanken? Ich habe heute gelernt, dass ich nie wissen kann was die Menschen zu der einen oder anderen Entscheidung bewegt. So, soll ich meine Gedanken trainieren nicht allzu schnell, am besten gar keinen Urteil über andere zu fällen. Gar nicht so einfach. Ich merke es ist hilfreich, diese Wüstenzeit zu gehen, wo wir kaum Menschen treffen. Wir sind gezwungen uns mit uns selber auseinander zu setzen. Da müssen wir uns doch mit einigen Seiten von uns bekannt machen, die wir sonst doch bewusst oder unbewusst unter den Teppich kehren. Jetzt haben wir Zeit auch diese Seiten vor Gott zu bringen und sie heilen, verändern zu lassen.
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.
Mt 7,1
Ich hoffe, es gelingt dir die Bibelverse zu lernen! Das bringt echt viel. Wie dieser Vers mir heute.
Bleib gesegnet und gesund, deine Edit
Edit Szilágyi war von Oktober 2011 bis Oktober 2020 Kinder- und Jugendreferentin in der Elia-Kirchengemeinde.