Mittwoch abend sagte die Bundeskanzlerin: „Es ist ernst!“ Huh, es wurde mir ein wenig unheimlich. Es erinnerte mich an meine Kindheit. Wenn mein Vater, der sonst weich wie Butter war, den Satz fielen ließ „Ich meine das ernst!“, wusste ich, dass ich mit dem Argumentieren aufhören muss. Er meint es WIRKLICH ernst!
Wir wollten in den Urlaub fahren. In das Donaudelta. Ich habe mir das so sehr gewünscht. Meine Eltern erzählten immer davon, wie viele Fische oder Vögel wie z.B. Pelikane dort leben. Ich konnte es kaum erwarten anzukommen. Wir waren schon unterwegs, als wir von der Polizei angehalten wurden. Wir sollten zurückkehren. Unser Urlaubsgebiet war wegen Krankheit gesperrt. Ich weinte laut und war sehr, sehr wütend und versuchte Vater mit allen Mitteln zu überzeugen doch hinzufahren. Er bat mich mehrmals aufzuhören. Irgendwann kam der Satz: „Ich meine das ernst!“. Ich habe bis heute (es sind über 30 Jahre vergangen) kein Mucks mehr zu diesem Thema gesagt. Und Vater hatte Recht. Wir sollten zurückkehren. Der Polizist und Papas Konsequenz haben unser Leben gerettet. Die Seuche die damals an unserem Urlaubsgebiet unterwegs war hat einige Menschenleben gekostet.
Anscheinend ist die Lage jetzt wieder sehr ernst. Geschlossene Läden, Vereine, Schulen und die Empfehlung, wenig unterwegs zu sein, machen einen Sinn. Sie können Leben retten.
Gott spricht häufig durch andere Menschen. Damals, im Auto, wäre ich am liebsten ausgestiegen und zu Fuß, ganz allein weitergegangen. Ich wollte die Pelikane sehen. Gut, dass mich Vater nicht allein gehen ließ. Ich hätte mir bestimmt nach 10 Minuten vor lauter Angst meine Eltern herbeigewünscht. Die Ferien waren in dem Jahr eintönig. Nichts Besonderes geschah. Aber mir ist eine böse, lebensgefährliche Krankheit erspart geblieben.
Jetzt, nach 6 Tagen sagst du vielleicht, du hast schon genug geschlafen, genug TicToc gemacht und geschaut, genug gezockt, aber keine Freunde getroffen, und die Luft zuhause ist manchmal auch dicke. Ich ermutige dich, weiterhin die Situation irgendwie auszuhalten. Vertraue auf Jesus, dem dein Leben und das der Anderen total wichtig sind. Er möchte es jetzt auf dieser Weise schützen und dir den Weg aus der Wüste zum Leben zeigen.
Und hier kommt der Vers heute, den du lernen kannst. Bleib gesund, fröhlich und behütet,
deine Edit
Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.”
Johannes 10, 10b
Wüstenzeit wegen Corona? Nicht mit uns.
Du willst mehr wissen zu der Aktion? Dann solltest du diesen Text lesen.
Edit Szilágyi war von Oktober 2011 bis Oktober 2020 Kinder- und Jugendreferentin in der Elia-Kirchengemeinde.